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Unter dem Motto „Vom Frost zum Wohlbefinden“ teile ich meine Erfahrungen, wie Eisbaden bei chronischen Erkrankungen positive Veränderungen bewirken kann. In meinem persönlichen Weg der Heilung begleite ich nun in meiner Freizeit Menschen ins kalte Wasser.
Die Kryotherapie, insbesondere das Eisbaden, hat in den letzten Jahren als natürliche Methode zur Linderung von Beschwerden bei chronischen Erkrankungen an Bedeutung gewonnen. Die Kälteexposition kann bei verschiedenen Leiden, darunter auch rheumatoider Arthritis, einen positiven Effekt haben. Durch die gezielte Anwendung von Kälte werden Entzündungen reduziert, die Blutzirkulation verbessert und Schmerzen gemildert.
Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Gelenke angreift. Dies führt zu Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen in den betroffenen Gelenken. Eisbaden, bei dem der Körper kurze Zeit extremen Temperaturen ausgesetzt wird, kann positive Auswirkungen auf die Symptome von RA haben.
Die Kälte hilft dabei, Entzündungen zu reduzieren und die Blutzirkulation zu verbessern. Dies kann zu einer Linderung der Schmerzen und Schwellungen führen, die für Menschen mit Rheumatoider Arthritis oft alltäglich sind. Meine Erfahrung zeigt, dass regelmäßiges Eisbaden in Verbindung mit anderen Therapien einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität von RA-Patienten haben kann.
Eisbaden wurde erst recht spät zu einem wichtigen Bestandteil meiner Routinen. Durch eine sehr gute Freundin fand ich zu meiner Eistonne, die nun in meinem Garten steht. Die anfängliche Skepsis wich bald spürbaren Verbesserungen in meinem Körper. Gelenkschmerzen nahmen noch einmal mehr ab, und meine allgemeine Lebensqualität stieg. Nach dieser Erfahrung musste ich das mit anderen Betroffenen teilen.
Die transformative Kraft des Eisbadens hat nicht nur mein persönliches Wohlbefinden beeinflusst, sondern mich von einer Einzelkämpferin zu einer unterstützenden Gemeinschaft geführt. Die positiven Auswirkungen dieser Erlebnisse haben mich dazu inspiriert, meine Erfahrungen zu teilen und Menschen zu ermutigen, ähnliche Herausforderungen gemeinsam mit mir anzugehen.
In meiner Freizeit begleite ich nun Menschen, die sich wie ich den Widrigkeiten von chronischen Erkrankungen stellen oder einfach dem kalten Nass frönen wollen, einfach weil sie es “cool” finden. Gemeinsam tauchen wir in das Eiswasser ein, nicht nur um mit dem Kältereiz Linderung zu verschaffen, sondern auch, um das wertvolle Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erleben. Diese Gemeinschaft geht weit über das einfache Teilen von Erfahrungen hinaus – sie schafft Raum für Verständnis, Unterstützung und das Bewusstsein, dass niemand allein mit seinen Problemen ist.
Das Eisbaden wird so zu einer Plattform für mehr als nur körperliche Heilung. Es wird zu einem Instrument zur Stärkung des Mindsets, die gemeinsam erlebte Herausforderungen mit sich bringen. Jeder einzelne Teilnehmer trägt dazu bei, die psychische Belastbarkeit zu stärken und sich als Teil eines größeren Ganzen zu fühlen.
In der Gemeinschaft des kalten Wassers erfahren wir nicht nur die heilende Wirkung der Kälte, sondern auch die therapeutische Kraft der gemeinsamen Anstrengung. Die Herausforderungen des Eisbadens spiegeln oft die Herausforderungen des Lebens wider, und gemeinsam finden wir Wege, ihnen zu begegnen. Jeder Schritt ins kalte Wasser wird zu einem Schritt in Richtung Selbststärkung und verbesserter Resilienz.
Die Botschaft ist klar: Du bist nicht allein mit deinen Problemen, und gemeinsam können wir mehr erreichen. Das kalte Wasser wird so zu einem Symbol der Solidarität und des gemeinsamen Wachsens – eine kraftvolle Metapher für die Überwindung von Hindernissen und die Schaffung eines starken, unterstützenden Netzwerks.
Die Wahl des idealen Zeitpunkts für ein Eisbad ist individuell zu betrachten, um einen angenehmen Einstieg in die Thematik der Kälteexposition zu gewährleisten. In den einzelnen Begegnungen erkläre ich, wann das Eisbaden besonders effektiv ist und wie es in den täglichen Ablauf integriert werden kann. Dabei betone ich die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit der Kälte und gebe praktische Tipps für eine sichere Umsetzung.
Die Goldene Regel: Gemeinschaft vor Eis
Meine erste Regel lautet: Eisbaden sollte niemals allein bei extrem niedrigen Temperaturen erfolgen. Die Gemeinschaft, egal, ob zu zweit oder als Gruppe, bietet nicht nur moralische Unterstützung, sondern ermöglicht auch eine sichere Überwachung der eigenen und der anderen Teilnehmer. Die gegenseitige Unterstützung schafft Vertrauen und trägt dazu bei, dass die Erfahrung positiv bleibt.
Atemtechnik als Schlüssel
Ein bewusster Umgang mit der Kälte beinhaltet auch die Kenntnis und Anwendung der richtigen Atemtechnik. Ich erkläre, wie eine kontrollierte Atmung nicht nur dabei hilft, sich auf die Kälte einzustellen, sondern auch den gesamten Prozess angenehmer gestaltet. Die richtige Atmung ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Eisbads. Es kann auch vorkommen, dass man zwei, drei Anläufe benötigt, bis du bereit bist und auch das ist völlig in Ordnung.
Vorsicht bei Dispositionen: Abklärung mit dem Arzt
Besonders wichtig ist es, sich mit individuellen Dispositionen auseinanderzusetzen. Vor dem Eisbaden sollte jeder, insbesondere Personen mit Vorerkrankungen oder gesundheitlichen Bedenken, Rücksprache mit einem Arzt halten. Diese Vorsichtsmaßnahme gewährleistet, dass das Eisbaden sicher und förderlich für die Gesundheit ist.
Afterdrop vermeiden: Was ist das?
Ein zentraler Punkt, den ich erläutere, ist die Vermeidung des sogenannten „Afterdrop“. Nach dem Verlassen des kalten Wassers kann die Körpertemperatur weiter abfallen, was zu unangenehmen Nebeneffekten führen kann. Ich erkläre, wie dieser Effekt vermieden werden kann und warum eine behutsame Rückkehr zur Normaltemperatur wichtig ist.
Mein persönliches Fazit: Das Eisbaden ist nicht nur erfrischend für meinen Körper, sondern auch für meine Einstellung zu Herausforderungen. Manchmal muss man dem Schweinehund einfach mit einem Lächeln begegnen. Eisbaden hat mir nicht nur eine eiskalten “Schauer” verpasst, sondern auch eine Lektion in Resilienz und Selbstüberwindung besorgt.
Insgesamt kann ich sagen: Eisbaden ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele eine wunderbare Erfahrung. Und wer weiß, vielleicht hat mein innerer Schweinehund jetzt auch einen Badeanzug an – die Vorstellung lässt mich auf jeden Fall schmunzeln!
Bilder: Julia Söllner, Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim, Mark Seidel
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