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Entspannen ist ganz einfach, denken viele von uns. Vielleicht, weil wir annehmen, dass es genügt, einfach nur aufhören das zu tun, was wir gerade tun, damit sich die Entspannung von ganz allein einstellt. Also einfach nach der Arbeit nachhause kommen oder ein paar Wochen und Wochenenden im Jahr in den Urlaub fahren – und „Zack“, wir entspannen?
Kommt dir das bekannt vor?
Es geht nicht nur dir so!
Obwohl wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz in so großem Wohlstand leben und obwohl die Pandemie sich anscheinend beruhigt hat, sind unsere Stresslevel so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Gallup Global Emotions Report hieß es Ende 2022 „Die negativen Emotionen blieben auf dem Rekordhoch des Vorjahres.“ Im Jahr 2006 begann das renommierte internationale Beratungsunternehmen mit seinen internationalen Erhebungen und seither steigen die Stresslevel stetig.
Wir haben im Hinterkopf nicht nur eine Amygdala, auch „Mandelkern“ genannt, die Angst und sogar Panik in unserem Nervensystem auslöst – nein wir haben in jeder Hirnhälfte so eine kleine „Mandel“. Wenn wir in den Nachrichten Bilder von Gewalt sehen oder am Arbeitsplatz etwas Beängstigendes passiert, dann kommt in unserem Gehirn eine sorgenvolle Abwärtsspirale in Gang.
Die linke „Mandel“ erschreckt sich und schreit hoch zum modernen linken Hirnbereich (nennen wir ihn Bond): „Wir sind in Gefahr! Hilf uns. Kontrolliere die Situation, 007.“
Der Kern des Problems: 007 und die ängstliche Amygdala sind nicht gut darin, NEUE UND FRIEDLICHE LÖSUNGEN zu finden. Und sie können echte Gefahr von eingebildeter Gefahr nicht so leicht unterscheiden. Dafür brauchen sie den Weitblick und die Teamfähigkeit der rechten Hirnhälfte.
Die meisten von uns hatten kein Schulfach „Stressmanagement“. Dabei ist Stress laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2021) die größte Ursache von Erkrankungen weltweit. Unsere Lebensqualität und Gesundheit hängen also davon ab, dass wir lernen, Entspannung, Regeneration und Ruhe zu meistern. Innere Ruhe ist eine Kunst und fällt uns Menschen nicht einfach in den Schoß.
Die meisten von uns fiebern dem Jahresurlaub monatelang entgegen. Wir hoffen, dass wir uns dann so gut erholen können, dass sich all der Stress in den Wochen davor lohnt. Und wir rechnen damit, noch lange von den schönsten Tagen im Jahr zu zehren. Das kann tatsächlich sein, ist aber oft nicht der Fall. Unser Urlaub bietet aber große Potenziale, um uns Freude und Kraft für unser ganzes Leben zu schenken.
Wenn wir wissen, welche versteckten oder offensichtlichen Stressoren in der Urlaubszeit lauern, können wir sie rechtzeitig erkennen und vermeiden:
Eine wissenschaftliche Studie, zitiert im Ärzteblatt* zeigt: Nicht nur die Umstände im Urlaub sorgen für Erholung, sondern vor allem unsere Gedanken darüber. Da wir die Umstände, wie eine Baustelle im Hotel oder eine Hitzewelle, meist nicht ändern können, liegt unser größtes Potenzial in unserem eigenen Mindset. Wer sich Zeit für Reflektion, innere Ruhe & positive Einstellung nimmt, bringt sich in die Urlaubs-Pole-Position.
Die Psychologin und Soziologin Dr. Martha Beck hatte fast alles gelesen, was man tun kann, um sich selbst zu beruhigen. Aber als ihre Hirnwellen im Labor unter Stress gemessen wurden, konnte sie sich trotzdem nicht richtig entspannen: „Fast eine Stunde lang machte ich meine Meditationen, Visualisierungen und andere Tricks. Ich erzeugte viele langsame, gleichmäßige Gehirnwellen, die bedeuteten, dass ich entspannt war. Aber seltsamerweise blieb die gezackte Linie über diesen glatten gezackt. Ich war immer noch ängstlich, nur ruhiger über diese Tatsache.“**
Dann wurde sie plötzlich neugierig und fragte sich: Wieso ist mein Gehirn zum Teil beruhigt und zum Teil immer noch angespannt? – Da entspannte sie die gezackte Linie plötzlich und völlig unerwartet. Dr. Beck war einem kleinen Wunder auf die Spur gekommen, nämlich der entspannenden Macht unserer Neugier.
Wenn wir in unseren inneren „Forscherkittel“ schlüpfen, können wir akuten Stress in wenigen Minuten abbauen.
Wiebke Dirks
Das ist ein echtes Wunder, denn nicht nur können wir Stressgefühle, Sorgen und Ängste innerhalb von Minuten beruhigen, wenn wir in unseren inneren „Forscherkittel“ schlüpfen. Sondern wir gelangen von einem gelähmten oder aggressiven Zustand (Fight-Flight-Freeze) in einen konstruktiven Flow. Wenn wir uns zum Beispiel Sorgen über den Klimawandel machen, können wir online Recherchieren, welche kleinen Alltags-Hacks dazu beitragen, die eigene CO2-Bilanz zu verbessern. Zum Beispiel, indem wir einen Komposthaufen anlegen, der hilft, CO2 im Gartenboden einzulagern. Oder wir recherchieren Reiseziele, die wir entspannt mit der Bahn statt mit dem Flugzeug erreichen können und entdecken dabei faszinierende neue Ausflugsziele mitten in Deutschland, der Schweiz oder an der Küste Dänemarks.
Lass dich von der Psychologin mit drei Harvard Abschlüssen inspirieren und stell dir, wenn du das nächste Mal super gestresst bist, diese Fragen:
*Depressive Verstimmungen: Urlaubszeit – Krisenzeit, Ärzteblatt online, 12/2009, Seite 552, Marion Sonnenmoser
**The Art of Calm – The secret Doorway, Martha Beck PhD, Download: 08/2023, The Art of Calm: The Secret Doorway – Martha Beck
Bilder: Pexels / Andrea Piacquadio / Ketut Subiyanto / rfstudio, Unsplash / Anthony Tran / Marcel Eberle
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