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Home-Office – eine große Herausforderung für dich und dein Essverhalten. Dein Kühlschrank ist nur noch ein paar Schritte von deinem Arbeitsplatz entfernt – da wird die Versuchung für Naschereien viel größer. Ist der Arbeitstag dann mal stressiger und negative Gefühle kommen auf, greift man gerne zu einer Chipspackung oder löffelt etwas Eis, um seinen Stress oder Frust abzubauen.
Hattest du auch schon mal im Home-Office – unter Zeitdruck und Stress – großes Verlangen nach Gummibärchen, Kuchen oder einem kleinen Snack? Isst du unter Stress manchmal weit über deine Sättigungsgrenze hinaus? Hast du manchmal Fressattacken bei Stress? Willkommen im Club!
Für viele Menschen gehört Stressessen zum alltäglichen Leben, man nennt das “emotionales Essen„. Stress, Langeweile und Bewegungsmangel beeinflussen unser Essverhalten massiv. Dabei ist Frustessen sowie Stressessen ein emotionales Essverhalten, also eine unbewusste Reaktion auf negative Gefühle*. Wenn wir emotional essen, versuchen wir unbewusst, mit Hilfe von Essen den psychischen Druck zu reduzieren und negative Gefühle zu kompensieren.
Laut aktuellen Umfragen essen 30 Prozent der Frauen und lediglich 17 Prozent der Männer in Deutschland immer wieder aus Stress oder Frust**. Seit 2020 könnte die Zahl der Stressesser inzwischen deutlich höher liegen.
Doch was sind die Gründe dafür?
Frust- und Stressessen kann aus den unterschiedlichsten Gründen erfolgen. Zum einen aufgrund von psychischem Stress, wie beispielsweise durch Konflikte mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin, Termin- oder Leistungsdruck auf der Arbeit sowie bei Geldsorgen. Sogar wegen körperlichem Stress, wie mangelndem Schlaf, Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien oder auch Medikamente, kann das emotionale Essen verursacht werden.
Eine weitere Ursache für Stressessen kann schlechtes Zeitmanagement und Unproduktivität sein. Dies kommt im Winter immer häufiger vor, da durch voll aufgedrehte Heizungen eine trockene und stickige Raumluft entsteht, die das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt. Sobald der Körper unter Stress steht, wird Cortisol ausgeschüttet. Der erhöhte Cortisolspiegel bringt das Gehirn auf Hochleistung – dies hat womöglich evolutionäre Gründe. Stressreaktionen wurden damals bei Gefahren und Bedrohung ausgelöst. Sobald eine Gefahr erkannt wurde, stellte sich unser Körper auf Flucht oder auch Kampf ein.*** Aufgrund der Hochleistung verlangt hierbei unser Gehirn nach schnell verfügbarer Energie am besten in Form von leicht verfügbarem Zucker. Aus diesem Grund greifen wir bei Fressattacken bei Stress oder Frust meist zu etwas Süßem wie Gummibärchen oder auch Schokolade.
Konntest du dich bereits als (gelegentlichen) Stress-Esser identifizieren? Dann schau doch mal, welcher Essens-Typ du eventuell bist und wie du das emotionale Essen stoppen kannst:
Je nach Esstyp bestehen bei einem dauerhaft gestörten Essverhalten aufgrund von Stress unterschiedliche Gefahren. Die größte Gefahr liegt darin, dass das Essverhalten zu einer Gewohnheit wird und dadurch die unguten Nebenwirkungen länger andauern. Auf lange Zeit kann sich Stressessen negativ auf deine Gesundheit und natürlich dein Körpergewicht auswirken. Das Problem liegt darin, dass wir bei Heißhungerattacken überwiegend ungesunde Lebensmittel verzehren und beim Stressessen meist nicht aufhören können, auch wenn wir schon längst satt sind. Oftmals klagen die von Fressattacken Betroffenen über Schuldgefühle und Bauchschmerzen.
Vermehrte Heißhungerattacken verursachen außerdem einen erhöhten Insulinspiegel, was zum Beispiel das Tumorwachstum begünstigen kann. Ebenfalls können Folgen wie ein höheres Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes und weitere chronische Krankheiten auftreten.
Aber keine Sorge, wir haben für dich Biohacks parat, wie du dein Essverhalten auch im Home-Office schnell wieder in den Griff bekommen kannst!
Du hast jetzt einen super Überblick und weißt: Essen gegen Stress und Frust kann viele verschiedene Gründe haben und ist zusätzlich von deinem persönlichen Esstyp abhängig. Die beste Basis, damit du dich selbst biohacken kannst. Erster Schritt: die wahren Gefühle identifizieren und akzeptieren.
Akzeptanz Mindhack: Es ist vollkommen normal, ab und zu gestresst, frustriert oder einfach nur traurig zu sein. Wir Menschen sind jedoch so veranlagt, dass wir schnell versuchen, negative Gefühle zu kompensieren und das zum Beispiel durch Essen. Das bedeutet: Achte darauf, wann du aus emotionalen Gründen isst, überlege, was du statt zu essen tun kannst und trainiere dein Gehirn wie einen Muskel, nicht mehr bei jeder Gelegenheit nach Essen zu verlangen. Denn Essen kann deine Probleme nicht lösen. Sei andererseits nicht frustriert und gib nicht sofort auf, wenn du es doch einmal in ein emotionales Essverhalten verfallen solltest. Versuche weiterhin deine Essgewohnheiten zu verstehen und dann in gesunde Bahnen zu lenken.
Biohacks & Mindhacks gegen Stressessen – Fazit
→ Emotionale Esser versuchen mithilfe von Essen negative Gefühle und psychischen Druck zu kompensieren.
→ Gründe für Stress-, Frust-Essen und emotionales Essen sind psychischer sowie körperlicher Stress.
→ Es gibt verschiedene Esstypen wie Belohnungs-, Frust- und einsame Esser.
→ Risiken des Essens gegen Stress und Frust sind, dass es zur Gewohnheit wird, Übergewicht und mögliche gesundheitliche Auswirkungen wie Diabetes und Herzerkrankungen.
→ Biohacking-Tipps gegen Stressessen: das eigentliche Problem identifizieren, bewusstes gesundes Essen, geregelte Mahlzeiten, Bewegung und Hinterfragen deiner Essimpulse – in Bezug auf deinen persönlichen Esstyp.
*Ricca, V., Castellini, G., Lo Sauro, C., Ravaldi, C., Lapi, F., Mannucci, E., Faravelli, C. (2009). Correlations between binge eating and emotional eating in a sample of overweight subjects. Appetite, 53(3), 418–421. https://doi.org/10.1016/j.appet.2009.07.008
Goldbacher, E. M., Grunwald, H. E., LaGrotte, C. A., Klotz, A. A., Oliver, T. L., Musliner, K. L., Foster, G. D. (2012). Factor structure of the Emotional Eating Scale in overweight and obese adults seeking treatment. Appetite, 59(2), 610–615. https://doi.org/10.1016/j.appet.2012.04.005
**TK.de Studie verfügbar unter: https://www.tk.de/resource/blob/2033596/0208f5f5844c04abbbcbb1389872ee01/iss-was-deutschland-data.pdf
*** TK.de Artikel verfügbar unter: https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/stress-bewaeltigen/gehirn-hormone-stress-2006900
**** Arnow, Bruce & Kenardy, Justin & Agras, W. (1995). The Emotional Eating Scale: the development of a measure to assess coping with negative affect by eating. The International journal of eating disorders., DOI:10.1002/1098-108X(199507)18:13.0.CO;2-V
***** Eisenberger, N. I., Taylor, S. E., Gable, S. L., Hilmert, C. J., & Lieberman, M. D. (2007). Neural pathways link social support to attenuated neuroendocrine stress responses. NeuroImage, 35(4), 1601–1612. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2007.01.038
Bilder: Pexels / Tony Schnagl, Depositphotos / Kasto / EdZbarzhyvetsky, Unsplash / Charles Deluvio
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