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Kann Stress denn positiv sein? Ja, das geht! Sieh dir an, was positiver Stress ist und was ihn von negativem unterscheidet. Außerdem verraten wir dir unsere besten Biohacks, um negativen Stress zu vermeiden.
Klassisch unterscheidet man den positiven Stress (Eustress) vom negativen Stress (Distress). Auf der physiologischen Ebene gibt es zwischen beiden Stressformen jedoch keinen Unterschied. Darum sehen wir uns zunächst einmal an, was generell in unserem Körper passiert, wenn wir Stress verspüren.
Ereignisse, die Stress auslösen, gibt es viele. Ganz allgemein gesagt, verspüren wir Stress, wenn wir mit einer Herausforderung konfrontiert werden. Das kann eine Prüfung, ein Wettkampf oder ein Projekt auf der Arbeit sein. Aber auch Verliebtheit ist eine Erscheinungsform von Stress.
Unser Körper schüttet in solchen Situationen Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Diese Botenstoffe werden umgangssprachlich auch als Stresshormone bezeichnet und helfen uns, wach und konzentriert zu bleiben.
Daran ist zunächst einmal also nichts grundsätzlich gut oder schlecht. Ob wir Stress als positiv oder negativ erleben, hängt also ausschließlich von unserer eigenen Wahrnehmung ab.
Wir nehmen Stress immer dann als positiv wahr, wenn wir der Überzeugung sind, mit dem auslösenden Faktor fertig zu werden. Die Prüfung der Biohacking Academy? Werde ich bestehen! Das neue Projekt bei der Arbeit? Wird ein Erfolg! Erscheint uns die Aufgabe hingegen als nicht zu bewältigendes Hindernis oder stehen wir unter massivem Zeitdruck, entsteht negativer Stress. Er hemmt unsere Leistungsfähigkeit und belastet Körper und Geist.
Hier siehst du schon das Problem bei der Unterscheidung zwischen Eustress und Distress: Sie basiert ausschließlich auf unserer rein subjektiven Wahrnehmung der Situation. Während der eine mit einer leichten Nervosität, aber frohen Mutes, in die Prüfung geht, kann der andere drei Nächte davor schon nicht mehr schlafen.
Die Fähigkeit, Stress ohne negative Folgen für die psychische Gesundheit standzuhalten, bezeichnet man als Resilienz. Sie ist bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Wichtig: Eine geringer ausgeprägte Resilienz ist kein Mangel deiner Persönlichkeit, sondern ganz natürlich. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass etwa 15 % der Menschen besonders empfindlich auf Stresssituationen reagieren.*
Du kannst deine Resilienz stärken, indem du dich regelmäßig positivem Stress aussetzt. Das kann zum Beispiel die Teilnahme an einem sportlichen Wettkampf sein oder ein Eisbad.** Beim Eisbaden überwindest du deine Grenzen und erlebst die wohltuende Kraft der Kälte. Sicher dir gleich dein Ticket für einen unserer exklusiven Eisbadeworkshops in Bad Dürrheim.
Doch deine Stresswahrnehmung hängt nicht nur von deiner genetischen Prädisposition ab, sondern auch von der momentanen Situation, in der du dich befindest. Wenn zu den Anforderungen bei der Arbeit noch ein Streit mit dem Partner dazukommt, wird aus positivem schnell negativer Stress.
Einige Expert*innen plädieren darum mittlerweile dafür, keine Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Stress mehr zu treffen. Sie sprechen stattdessen von toxischem Stress, wenn die Belastung überhandnimmt.** Stress kann tatsächlich wie ein Gift auf den Körper wirken und zu überhöhtem Blutdruck, Diabetes und Schlaganfällen führen. Langfristig kann chronischer Stress sogar zur Entstehung einer Depression beitragen.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Du bist dem Stress, den du empfindest, nicht einfach ausgeliefert, sondern kannst aktiv beeinflussen, wie du ihn empfindest. So kannst du negativen Stress vermeiden und hast die Möglichkeit, deine psychische Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten. Wie das geht, verraten wir dir in den folgenden Tipps.
Gefahr droht, wenn du versuchst, Stress mit negativen Verhaltensmustern zu bekämpfen. Dazu gehören etwa der übermäßige Konsum von Alkohol oder Süßigkeiten, aber auch Flucht vor Verantwortung und Rückzug von deinen Mitmenschen. Auf Dauer stellen diese Verhaltensmuster eine Bedrohung für deine körperliche und psychische Gesundheit dar, die gravierende Folgen haben können.
Negativer Stress gehört trotz allem zum Leben. Darum ist es wichtig, dass du Wege findest, ihn abzubauen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen. Sie sind sozusagen unser Detox für die Seele:
Wenn du noch mehr Biohacks zur Stressbekämpfung kennenlernen willst, sieh dir unsere Artikel zum Eisbaden, Breathwork und zum Thema Achtsamkeit an. Dort erfährst du mehr darüber, wie Biohacking dein Leben bereichern kann.
Erinnerst du dich, wie wir über den Unterschied von positivem und negativem Stress gesprochen haben? Lass uns noch einmal darauf zurückkommen, denn es gibt da ein Problem, dass auf den ersten Blick paradox erscheinen mag: Auch zu wenig Stress kann dich krank machen.
Wenn spannende Herausforderungen und guter Stress langfristig fehlen, kann es zu einem sogenannten Boreout kommen. Er ist das Resultat permanenter Unterforderung und somit das Gegenstück zum Burnout, der durch permanente Überforderung entsteht. Um Zufriedenheit und Motivation langfristig zu erhalten, ist es also wichtig, dass du eine Balance zwischen positivem Stress und Formen der Entspannung findest.******
Abschließend noch eine Sache, die uns wichtig ist: Solltest du längerfristig unter Stress leiden oder gar Symptome eines Burnouts oder einer Depression an dir wahrnehmen, können unsere Tipps dir nur noch bedingt helfen.
Selbstverständlich können sie auch in keinem Fall eine Psychotherapie ersetzen. Wende dich darum an einen Arzt oder eine Ärztin deines Vertrauens, um mit ihm oder ihr das weitere Vorgehen zu besprechen.
*Supanz, C.: Hochsensibilität und Stresserleben. Unterschiede in der subjektiven Wahrnehmung von Stresserfahrungen von hochsensiblen und nicht hochsensiblen Studenten. Klagenfurt 2018.
** Kuon, L.: Einfluss eines Outdoor-Sportprogramms (frischluft) und eines Indoor-Sportprogramms (USI Fitness) auf die Stresswahrnehmung und Stressbewältigung. Salzburg 2013.
***Lefrank, W., Gräf M.: Eine quantitative Studie zum Einfluss von Achtsamkeit auf Stress, Burnout und Depression in: FOM 82 (2021).
****AOK (Hrsg.): Das Gesundheitsmagazin 07 (2023), abgerufen am 09.04.2025.
*****Hutterer, C.: Effekte von Kaltwasserschwimmen und Eisbaden in: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin (2023).
******Adam, S.: Boreout – Unterforderung am Arbeitsplatz als Prädiktor für Motivationsverlust. München 2018.
Bildquellen: Unsplash / headwayio / anniespratt
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