Unser Körper hat eine natürliche Heizung, die unsere konstante Körpertemperatur sicherstellt – die Thermogenese. Aber welche Funktion hat sie, wie lautet die Definition und was ist Thermogenese überhaupt? Diese Fragen wollen wir dir im Folgenden beantworten.
Thermogenese ist der Prozess, bei dem unser Körper Wärme erzeugt. Dieser natürliche Mechanismus sorgt dafür, dass unsere Körpertemperatur gleichbleibend ist – unabhängig der Umgebungstemperatur. Dabei wird die Energie aus unserer Nahrung in Wärme umgewandelt. Dieser Vorgang findet vermehrt in der Leber und den Muskeln statt.*
Rund um die Thermogenese
Die Thermogenese findet bei uns Menschen als natürlicher Prozess zur Wärmeproduktion statt. Es gibt verschiedene Prozessvarianten der Thermogenese.
Nahrungsinduziert: Beim Verdauen von Nahrung wird Wärme erzeugt.
Zitterfrei: Hierbei werden Proteine aktiviert, die den Stoffwechsel ankurbeln und so Wärme erzeugen.**
Zittern: Bei Kälte zittert unser Körper, um durch Muskelkontraktionen Wärme zu produzieren.****
Warum ist die Thermogenese so wichtig?
Die Thermogenese ist für uns bedeutsam, da sie für unsere natürliche Temperaturregulation sorgt und dazu beiträgt, unseren Energiehaushalt zu regulieren. Ein Teil der aufgenommenen Energie wird in Wärme umgewandelt und schützt uns dadurch gegen Kälte.***
Wie kann die Thermogenese beeinflusst werden?
Als Biohacker*in fragst du dich sicherlich, ob es möglich ist, deine Thermogenese zu beeinflussen. Das geht! Unterschiedliche Faktoren wie die Ernährung beeinflusst die Wärmeerzeugung in deinem Körper. Hier haben wir noch ein paar weitere Beispiele für dich zusammengetragen.
Körperliche Aktivität/Muskelarbeit: Je mehr Muskeln wir bewegen, desto mehr Energie wird verbraucht und umso mehr Wärme entsteht.
Thyroxin: Das Schilddrüsenhormon beeinflusst den Grundumsatz und damit auch die Wärmeproduktion.***
Körpertemperatur/Kälte:
Bei Kälte wird die Thermogenese verstärkt, um den Körper zu wärmen.
Hypothalamus:
Der Hypothalamus ist eine Hirnregion, die über eigene Thermorezeptoren die Temperatur des Blutes misst. Anhand dieser Informationen steuert dein Hirnstamm die Thermogenese.
Thermogenese und die Ernährung
Eine nahrungsbedingte Thermogenese beschreibt die Aufnahme der Nährstoffe und deren anschließende Umwandlung in Wärme. Hierbei wirken die Lebensmittel auf unterschiedliche Weise,wie zum Beispiel:
Scharfe Gewürze: Capsaicin, der Wirkstoff in Chili, kann den Stoffwechsel anregen und die Wärmeproduktion erhöhen.*
Koffein: In Kaffee oder Tee enthaltenes Koffein kann den Stoffwechsel kurzfristig beschleunigen.
Proteine: Die Verdauung von Proteinen erfordert mehr Energie als die von Kohlenhydraten oder Fetten.***
Wasser: Auch wenn Wasser keine Kalorien enthält, kann kaltes Wasser den Körper dazu anregen, Wärme zu produzieren, um die Körpertemperatur zu halten.
Du siehst: Das Zusammenspiel von Thermogenese und Stoffwechsel ist sehr vielfältig. Darum wollen wir nun auf den Zusammenhang beider Prozesse näher eingehen.
Stoffwechsel und Thermogenese – das Zusammenspiel
Zu Beginn wollen wir die Frage, was ein Stoffwechsel ist, klären: Der Stoffwechsel beinhaltet alle chemischen Prozesse in deinem Körper, die aus zugeführten Nährstoffen Energie gewinnen. So werden deine Körperzellen aufgebaut und die gewonnene Energie wird für Körperfunktionen wie Muskelbewegungen oder die Gehirnfunktion genutzt.***
Was kurbelt den Stoffwechsel an?
Dein Stoffwechsel kannst du auf natürliche Weise anregen. Dazu tragen vor allem ein gesunder Lebensstil, genügend Bewegung und die richtige Ernährung bei, wie du an den folgenden Beispielen sehen kannst.
Durch deinen Lebensstil:
Genügend Schlaf
Stressreduktion
Kälteanwendungen
Durch Bewegung:
Regelmäßiger Sport
Hochintensives Intervalltraining
Bewegung im Alltag
Durch deine Ernährungsweise:
Ausgewogenen Ernährung
Ausreichend Flüssigkeit zuführen
Regelmäßige Essgewohnheiten
Egal ob du deinen Stoffwechsel durch die Thermogenese beim Sport mit erhöhter Muskelbewegung anregst oder durch deine Nahrung – einen Effekt wirst du immer bemerken.
Für einen optimalen Stoffwechsel-Boost ist es wichtig auf deine körperlichen Voraussetzungen zu achten. Zudem ist auch eine gewisse Regelmäßigkeit entscheidend, um langfristig davon profitieren zu können.
Neben den genannten Faktoren ist noch die kalte Thermogenese wichtig. Dabei nutzen Biohacker*innen externe Kältereize, um ihre natürliche Heizung aufzudrehen. Doch wie funktioniert das?
Kältereize als Biohack
Die sogenannte kalte Thermogenese ist die Reaktion des Körpers auf tiefe Temperaturen unterhalb unserer Körpertemperatur. Bei diesem Prozess wird der Stoffwechsel beschleunigt, da mehr Wärme produziert werden muss, sodass der Körper seine Kerntemperatur halten kann. Hierbei wird durch Muskelkontraktion Energie aus braunen Fettzellen in Wärme umgewandelt und die Fettverbrennung aktiviert.*
So nutzen wir Biohacker beim Eisbaden die Kälte als Energiedienstleister. Aber das Eisbad hat auch noch andere positive Effekte wie eine bessere Resistenz gegen Kälte. Bei regelmäßiger Anwendung kannst auch du von dieser Kälte-Klima-Technik profitieren. Hast du Lust, es zu versuchen? Dann besuche uns in Bad Dürrheim und nimm teil an unserem Eisbade-Workshop. Wir freuen uns, dich kennenzulernen!
*Löffler, Buch Basiswissen Biochemie, HRSG: 2005 Springer Medizin Verlag Heidelberg, Kapitel: “Das Fettgewebe”, Seite 655-662, https://link.springer.com
***H.Kraut, Buch: “Der Nahrungsbedarf des Menschen: Stoffwechsel, Ernährung und Nahrungsbedarf Energiebedarf Proteinbedarf”, Springer Verlag, 17.04.2013
****Denise Linsmayer, Gunter P. Eckert, Julia Reiff & Dieter F. Braus, Artikel: “Ernährung, Stoffwechsel, Gehirn und mentale Gesundheit”, Seite 667-680, 17.06.2024, https://link.springer.com
Bilder: Unsplash / Winel Sutanto / Dan Gold / Jakob Owens, Kur- und Bäder GmbH
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